28. April 2012, Ich bin 6, 7.48 Uhr

Kennen Sie das? Man ist auf der Suche nach sich selbst, weil angekündigt war, man würde sich finden, so z.B. in der heutigen Ausgabe der Fuldaer Zeitung, die man rasch durchblättert, ist man doch gewiss, sich dort zu begegnen.
Aber weit gefehlt, man findet sich nicht; nicht einmal unter den Todesanzeigen spürt man sich auf.
Das Auge spießt Buchstaben auf, ein G, u, i, d, o. Geht doch, man hatte mich nur in einem Text über einen der regionalen Fußballvereine versteckt.
Die Schere hilft mir aus der Zeitung. Ich lege mich auf den Küchentisch und zähle die Punkte wie beim Scrabble. 7 Punkte. Endlich habe ich einen Wert für mich gefunden, eine Zahl, die mich fassbar macht.
Der Nachname fehlt noch, den ich schließlich in einem Bericht über Trickbetrüger aus Island fand. R, o, h, m. Weitere 8 Punkte. Macht zusammen 15 Punkte, die in der Quersumme 6 ergeben.
Ich wusste es. SECHS. Die Zahl des Teufels. Eine böse, verwunschene Zahl, die von der Ankunft des Weltuntergangs, von Höllenqualen und von Körperflüssigkeiten kündet.
Endlich habe ich mich gefunden. Ich bin die 6.
Und wer sind Sie?

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